Edmond und Jules vor den Büchern, die sie in ihrem Salon aufbewahren.

Edmond
und Jules de Goncourt

1972 als Söhne einer deutschen Kindergärtnerin und eines italienischen Kellners geboren.

1993-1997 Studium der Romanistik in Bochum.

1996 Jules arbeitet als Page in einem 5-Sterne-Hotel in Dortmund, Edmond hingegen widmet sich stärker dem Studium.

Mai Begegnung der beiden mit Dominique Silvestri in Paris, der sich ihnen als Butler und Hoffotograf zur Verfügung stellt.

1998 Seitenwechsel: Jules nimmt ein Fernstudium in Geschichte auf. Edmond hingegen beginnt als Nachtportier in einem Seniorenstift. Die Alten begegnen ihm nachts im Dunklen. Merkwürdige Erfahrung.

2003 Vorbereitung des Goncourt-Projekts, das Sie bald auf dieser Seite vorfinden. Sie hoffen, durch eine dialogische Plattform ihre fundamentalen Gegensätze endlich in eine ansprechende Struktur überführen zu können. Edmond neigt zu Spekulation und Esoterik, Jules versucht es ihm auszutreiben.

Zu Dominique Silvestri:

1974 geboren in Dortmund.
1990 Realschulabschluß, Eintritt in den Polizeidienst. Austritt 1997, darauf Fachabitur und Studium der Sozialpädagogik. Lernt die Goncourt's 1996 während einer Busreise kennen, als er sich von seiner Gruppe getrennt und auf der Fläche von La Défense verlaufen hatte.
Silvestri ist verheiratet und hat drei Kinder.

Zeugnisse:

Dominique Silvestri über die Brüder Goncourt

"Die beiden sind vielleicht eingebildet. Außerdem muß ich ständig hinter ihnen herräumen. Man hat ja keine Ahnung, was ein Zwillingspaar so alles anstellen kann. Immer dieser Staub! Der eine versucht sich als Maler. Der andere stellt nachts fürchterliche Musik an - Funkadelic, Sly Stone, Sun Ra. Ich stehe mehr auf Mozart, bei einem gepflegten Cognac."

Die Brüder Goncourt über Dominique Silvestri

"Dominique ist ein braver Bursch; er macht seine Arbeit ganz ordentlich. Er hat nur jene bisweilen verleumderische Art, sich für die Freundlichkeit, ihn aufzunehmen, zu bedanken. Was will er denn: wir bieten ihm freie Kost und Logis, seine Frau hat sich wie ein Pudel eingelebt, seine Kinder zertrümmern unsere Chinesischen Vasen... - da beschwert er sich über unsere Musik."
Logfiles Zurück Weiter Goncourt's Flucht nach draußen

SUNGLASSES

Der Unterschied zwischen der Anonymität eines Schauspielers und der eines anderen im Produktionsprozess eines Films, sagen wir, eines Kostümbildners, eines Beleuchters, eines Dekorateurs, besteht nicht zufällig darin, dass ersterer von einem deutlichen Namen, der ihn ersetzt, verdeckt wird.

Während Schauspieler wie Dekorateur damit beschäftigt sind, den Blick des Zuschauers auf die Geschichte hin- und, darunter, von der physischen Realität des Gezeigten abzuwenden, tut der Schauspieler dies in ungeschützter Form, indem er sich als Projektionswand zur Verfügung stellt.

Der Dekorateur, der Kostümbildner, der Kameramann, der Beleuchter geben ihm und den Dingen die Kleider, die das Bild strukturieren, sie 'entbeinen' das Bild seiner Gerüste, mithin seines Leibs. Der Dekorateur, der Kameramann, der Beleuchter bleiben auch im Anonymen Schöpfer, graue Eminenzen, die die Spuren zu sich verwischt haben; der Schauspieler dagegen versucht, mit der Überheblichkeit eines Stars die Wunden zu kaschieren, die der Zuschauer ihm geschlagen hat. Es gilt, dem Blick standzuhalten, der ihn zu den Kleidern schlägt, den Kleidern standzuhalten.