DAS ZDF: WIRTSCHAFT UND SOZIALES

Folgende Szene aus der Serie «Jede Menge Leben», ausgestrahlt im ZDF am 25. August 1995, um 17:40 Uhr:

Eine junge Schwangere betritt mit ihrem Freund ein Kinderzimmer. Es ist hübsch eingerichtet - Ententapeten, Wickeltisch, Spielzeug - und die beiden stellen fest, dass die Eltern der werdenden Mutter mit einer Überraschung auf sie gewartet haben: einem großen Kinderbett, das sie ihnen zum Geschenk machen.

Die Eltern der Frau sehen aus wie nette Leute, gediegen, nicht mehr ganz jung, tolerant, jovial, gut. Eine moderne Fassung von Vater und Mutter Drombusch.

Die Tochter tritt an das Bett und fragt: «Aber war das nicht viel zu teuer für euch?»

Der Vater lächelt und sagt: «Nein. Ich arbeite wieder. Stell dir vor: als Pförtner!»

«Und ich», erklärt die Mutter stolz, «höre auf mit dem Trinken!»

Logfiles Zurück Weiter Goncourt's Flucht nach draußen

SUNGLASSES

Der Unterschied zwischen der Anonymität eines Schauspielers und der eines anderen im Produktionsprozess eines Films, sagen wir, eines Kostümbildners, eines Beleuchters, eines Dekorateurs, besteht nicht zufällig darin, dass ersterer von einem deutlichen Namen, der ihn ersetzt, verdeckt wird.

Während Schauspieler wie Dekorateur damit beschäftigt sind, den Blick des Zuschauers auf die Geschichte hin- und, darunter, von der physischen Realität des Gezeigten abzuwenden, tut der Schauspieler dies in ungeschützter Form, indem er sich als Projektionswand zur Verfügung stellt.

Der Dekorateur, der Kostümbildner, der Kameramann, der Beleuchter geben ihm und den Dingen die Kleider, die das Bild strukturieren, sie 'entbeinen' das Bild seiner Gerüste, mithin seines Leibs. Der Dekorateur, der Kameramann, der Beleuchter bleiben auch im Anonymen Schöpfer, graue Eminenzen, die die Spuren zu sich verwischt haben; der Schauspieler dagegen versucht, mit der Überheblichkeit eines Stars die Wunden zu kaschieren, die der Zuschauer ihm geschlagen hat. Es gilt, dem Blick standzuhalten, der ihn zu den Kleidern schlägt, den Kleidern standzuhalten.