BILDER
Eine Frau, Mitte 40, ein wenig üppig, die mit pfennigschmalen Absätzen über eine Eisscholle stakst und zögernd nach dem Weg fragt.
Ein unsichtbares Kind, das über die Sprechanlage seiner Haustür einen türkischen Gebetsruf nachahmt, füllend die Akustik einer aufgeräumten Straße.
Der desolate Prediger in der Fußgängerzone, gekleidet mit einem Jute-Poncho, den er sich selbst zurechtgeschnitten hat, mit verdreckten Hosen und verwilderten Bart. Und mit einem Schild, das er über die Menge hielt: Egoisten betrügen uns seit 1620 Jahren.
Das seltsame Paar hinter mir im Café, das nach einer kurzen Zeit lautstark sich zu zanken begann, bald aufsprang und Teller zerbrach. Als ich mich umdrehte, Scheinwerfer auf mich gerichtet, Kameras, Schauspieler.
Das junge indische Mädchen im leuchtend roten Festkleid, das auf einem Kickboard über den Nordmarkt führt.
Der Müllmann, an dem wir vorbeikommen, der gelassen Staubwolken mit einem Besen beiseitekehrt; der delikate Duft des Parfums, das er sich aufgetragen haben mag, ehe er in seine Kluft gestiegen war.
Die Weichheit einer Fassade, die wir immer wieder wahrnehmen, die scharfe Deutlichkeit der Kabel zwischen dieser Seite und jener gegenüber.