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TOPOGRAFIE DURCH GESCHICHTE

Gesetzt den Fall, man fände sich, ohne es zu wissen, auf dem Gelände der Stadt wieder, in welcher man dreißig Jahre gelebt hat (um das Wort Heimatstadt zu vermeiden), von welcher nur noch Grundrisse, Straßen existierten: wäre man imstande, sie wiederzuerkennen? Wären ihre Linien, Windungen, Anhebungen vertraut genug, dass man sie, während man sie abläuft, an den Schritten, die man in ihre Fläche setzt, an seiner eigenen Bewegung in ihr erkennen könnte?

Dann wäre die Stadt nur noch blanker Rahmen dessen, was man in Wahrheit von ihr kennt: sein Verhalten in ihr; dann wäre die Ansicht ihrer Fassaden lediglich Bestätigung des Vertrauten, Spiegel einer Topografie, die sich innen und außen deckt: sind doch die Straßen nur Zeugnis der Schritte, welche sie begründeten und breittraten, ehe Avenuen und Boulevards sich entrollten, ebenso, wie Konventionen aus dem Handeln der Massen folgten, ehe Konventionen das Handeln der Massen zu bestimmen begannen.

Man beachte, dass man einen Menschen an seiner Gangart erkennt, wenn man zu kurzsichtig ist, ihn sonst zu unterscheiden