DIE MASKE DES DEKORATEURS
Hin und wieder sieht man Männer und Frauen, die in ihrem Äußeren gänzlich unauffällig sind und doch in kleineren Details ihrer gleichmäßigen Kleidung darauf achten, «chic» zu sein. Das betrifft den Mann, der die Manschetten seines Baumwollhemds über einem langärmeligen Sweatshirt genau einmal umschlägt, das betrifft die Frau, die den Kragen einer austauschbaren Bluse im Nacken etwas hochstellt und durch die Straßen stakst. Sonst gibt es nichts, was dem irgendeine Note gäbe, der ganze «Chic» reduziert sich auf eine belanglose Geste. Es ist, als hätte das Modebewußtsein kurz an ihnen herumgezupft wie ein unsichtbarer Gatte, der nur ein paar Flusen entfernt.
Dieses Modebewußtsein enthält sonst keine Aussage, kein Bekenntnis, keine Richtung, es ist die Negation jeder Richtung. Es ist nicht einmal der Ausdruck der Bequemlichkeit, denn der Mann, der seine Hände spreizt, weil die Manschetten jederzeit nach unten zu klappen drohen, scheint auf einem wackligen Seil zu schweben.