DAS ZDF: WIRTSCHAFT UND SOZIALES

Folgende Szene aus der Serie «Jede Menge Leben», ausgestrahlt im ZDF am 25. August 1995, um 17:40 Uhr:

Eine junge Schwangere betritt mit ihrem Freund ein Kinderzimmer. Es ist hübsch eingerichtet - Ententapeten, Wickeltisch, Spielzeug - und die beiden stellen fest, dass die Eltern der werdenden Mutter mit einer Überraschung auf sie gewartet haben: einem großen Kinderbett, das sie ihnen zum Geschenk machen.

Die Eltern der Frau sehen aus wie nette Leute, gediegen, nicht mehr ganz jung, tolerant, jovial, gut. Eine moderne Fassung von Vater und Mutter Drombusch.

Die Tochter tritt an das Bett und fragt: «Aber war das nicht viel zu teuer für euch?»

Der Vater lächelt und sagt: «Nein. Ich arbeite wieder. Stell dir vor: als Pförtner!»

«Und ich», erklärt die Mutter stolz, «höre auf mit dem Trinken!»

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FRANZOSEN...

EDMOND
Wenn ich, einen Text mir vorlesend, auf Stellen stoße, an denen meine Zunge strauchelt, weil sie nicht weiß, wie sie die variablen Konsonanten, Vokale verschluckend, zu einem Satzbogen formen soll, frage ich mich ungläubig, ob der Autor, beim Aufziehen seines kleinen stilistischen Uhrwerks, die Wörter tatsächlich so verlinkt hat, dass ein Franzose sie mit Leichtigkeit bewältigen kann. Bei Valéry immerhin oder Mallarmé müsste man sich dessen sicher sein, nicht wahr, Jules?

JULES
Was, wenn nicht 'Stil' den Ausschlag zu seiner Formulierung gab? Wenn ein Wort zwingend hart auf ein andres folgen muss, aus Gründen des Inhalts, nicht der Form? — Obschon es merkwürdig, holprig, in gewisser Weise 'unfranzösisch' klingt (und sei es nur in den Ohren Jemandes mit dem Abschluß der Ecole supérieure normale).

EDMOND
Würde ein französischer Stilist je einen 'unfranzösischen' Satz schreiben können?

JULES
Frag Gustave.
Aber denkst Du nicht, dass die Wörter nicht ohnehin so beschaffen sind, wie sie sich — nach herkömmlichem (richtigem?) Gebrauch — genuin in die Sätze fügen? Dass nicht die Bewegung der Zunge [langue] durch die Wörter, sondern die Wörter durch die Bewegung der Zunge [langage] sich haben prägen lassen — dass sie im Lauf von Jahrhunderten nicht nur verschliffen, sondern aus den Artikulationen überhaupt aufgefangen wurden, woraus sie dann ihre Definitionen erhielten? So ließe sich jedes Wort als pars pro toto seiner Vermarktung betrachten, nicht wahr, Edmond.

EDMOND
Dass Du alles so weltlich siehst, Jules.